Sigiriya, 16.8.2014

Nach dem ausgiebigen und schönen Kulturprogramm der letzten Tage geht es heute geruhsamer zu. Für den Vormittag ist nichts geplant, es steht also eine Runde Faulenzen bei schönem Wetter im Resort an. Das ist zwar erholsam, aber so banal, da lohnt sich nicht mal ein Bericht.

Um 13:00 Uhr holt mich Nimal ab und bringt mich zunächst zu einem Restaurant bei Habarama. Dort esse ich vom Buffet kleine Portionen verschiedener einheimischer Currys und trinke dazu ein Lion-Bier (1500 Rupien). Anschließend besteigen wir den gecharterten Jeep einer lokalen Agentur und fahren damit einige Kilometer zum Eingang des Minneriya-Nationalparks. Nachdem wir das Eingangstor passiert haben, rütteln wir über rote Staubpisten auf die verbliebenen Wasserlöcher zu und können dort Elefantenherden aus nächster Nähe beobachten. Wasservögel sind ebenfalls in ziemlich großer Zahl zu bewundern. Ab und zu sieht man kleine Warane. Ansonsten verhält es sich wie in jedem Nationalpark in Indien und Sri Lanka. Theoretisch gibt es eine unglaubliche Vielfalt an verschiedenen Wildtieren zu beobachten und insbesondere gibt es überall Wildkatzen, selbst in den Arealen, in denen seit Urväter Zeiten keine mehr gesichtet wurden. Auch auf manchen örtlichen Werbetafeln des Minneriya-Nationalparks fletscht ein Leopard die Zähne.

Im Minneriya-Nationalpark Im Minneriya-Nationalpark Im Minneriya-Nationalpark
Im Minneriya-Nationalpark Im Minneriya-Nationalpark Im Minneriya-Nationalpark

Im Minneriya-Nationalpark scharen sich die Elefanten, Wasserbüffel und Vögel um die letzten verbliebenen Wasserlöcher.

Falls der Regen weiterhin ausbleibt, werden die Elefanten und Wasservögel ebenfalls von hier wegziehen. Der Park wird dann vorübergehend geschlossen, bis der Nordostmonsun die Wasserreservoirs wieder aufgefüllt haben wird. Im Moment sind allerdings mehrere Wasserstellen vorhanden, wir fahren einige davon an. Zwar sind wir bei Weitem nicht die einzigen Besucher, die die Tiere beobachten, der Andrang hält sich allerdings in Grenzen. Als wir nach einiger Zeit zum Eingangsbereich zurückkehren, sehen wir, dass es klug war, rechtzeitig zu kommen: Vor dem Eingang steht eine riesige Schlange aus Jeeps. Man fühlt sich fast an einen Stau auf einer deutschen Autobahn erinnert.

Wir fahren zurück zum Restaurant. Dort wird der Jeepfahrer mit einem Trinkgeld von 500 Rupien verabschiedet und Nimal fährt mich zurück zu meinem Resort. Es ist deutlich zu sehen, dass sich mein Strandaufenthalt nähert: Während es in den letzten Tagen permanent sonnig war, ziehen jetzt viele dunkle Wolken auf.

Bevor wir uns verabschieden, drückt mir Nimal meine "Hausaufgabe" in die Hand: Einen Bewertungsbogen von der Reiseagentur. Er bittet mich, ihn bis morgen auszufüllen. Zeit genug dafür habe ich. Es ist kurz nach 16:00 Uhr und das Restaurant öffnet erst um 19:30 Uhr.

Als ich beim Abendessen sitze, zucken Blitze am Himmel und als ich später in mein Zelt zurückgehe, regnet es leicht. Ich hoffe sehr, dass mir dieses Wetter nicht für den Rest der Reise treu bleiben wird.