Passikudah, 17.8.2014

In der Nacht und am Morgen folgt ein Gewitterschauer auf den anderen. Zumindest in der Gegend um Sigiriya sollte die Dürre erst einmal kein Thema mehr sein. Ich bin froh, nicht heute Morgen über viele glitschige Stufen auf den Sigiriya Rock hochsteigen zu müssen. Stattdessen verlasse ich die Gegend: Nimal holt mich um 8:30 Uhr ab und fährt mich auf der A11 über Minneriya nach Polonnaruwa. Von dort aus folgen wir der Landstraße weiter in Richtung Osten. Der Regen lässt auf der Strecke nach und weicht stark bewölktem, aber trockenem Wetter.

Wir fahren zunächst an einem Feuchtgebiet vorbei, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, und setzen dann die Fahrt durch eine trockene, savannenähnliche Landschaft fort. Nimal erzählt mir, dass es bis vor wenigen Jahren zu gefährlich gewesen wäre, hier entlang zu fahren. Wir befinden uns nun im ehemaligen LTTE-Gebiet.

Gegen 11:30 Uhr überqueren wir auf einer langen Stahlbrücke eine Lagune, gelangen dann in die kleine Stadt Valachchenai und fahren von dort aus einige Kilometer nach Passikudah Bay, meinem Ziel für die nächsten Tage. Nimal setzt mich im Amaya Beach Resort ab und hilft mir beim Einchecken. Dann heißt es für immer Abschied von diesem treuen Begleiter zu nehmen. Ich bedanke mich für die gute Betreuung und übergebe ihm "Hausaufgabe" und Trinkgeld.

Mein Zimmer ist noch nicht bereit und daher kann ich für eine Dreiviertelstunde schon einmal die große Poolbar kennen lernen. Dann ist der Raum bezugsfertig und mein Strandaufenthalt kann beginnen. Leider ist das Wetter nicht gerade so, wie man es bei derartigen Freizeitbeschäftigungen gerne hätte. Es ist zwar trocken, die Sonne versteckt sich allerdings vollständig unter einem dichten Dunst- und Wolkenschleier. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht wieder so viel Pech mit dem Wetter habe, wie letztes Jahr auf Pulau Mabul.

Das Amaya Beach Resort Das Amaya Beach Resort Das Amaya Beach Resort
Das Amaya Beach Resort Das Amaya Beach Resort Das Amaya Beach Resort

Das Amaya Beach Resort.

Ich nutze die Zeit, um mich ein wenig in der Gegend umzusehen. Links von meinem Resort, am öffentlichen Strand, geht es sehr lebhaft zu. Es ist Sonntag und viele Einheimische nutzen das Wochenende für einen Ausflug ans Meer. Essenslokale finde ich auf meinem Weg keine, nur vereinzelte andere Resorts. Ich glaube durchaus, dass das Restaurant meiner Unterkunft sehr gut ist, aber Alternativen können ja trotzdem nicht schaden. Hier scheint es aber keine zu geben.

Rechts von meinem Resort herrscht rege Bautätigkeit. Drei neue, große Strandhotels werden dort gerade gebaut und irgendwann die Lücke zur einzigen bereits fertigen Unterkunft schließen. Die Region will wieder zu alter Stärke zurück. In den 1970er-Jahren gehörten Passikudah und das zwei Kilometer weiter südlich gelegene Kalkudah zu den angesagtesten Stranddestinationen in Asien. Dann gab es schlimme Rückschläge. 1978 wütete ein Zyklon genau in dieser Region, danach machte der Krieg den Tourismus für viele Jahre unmöglich und als man während eines zwischenzeitlichen Waffenstillstandes wieder zaghaft mit der Entwicklung begann, spülte der Tsunami diese Bemühungen hinweg.

Der öffentliche Strand Resort-Neubauten
Resort-Neubauten Resort-Neubauten

Oben links: Der öffentliche Strand in Passikudah Bay. Andere Bilder: Bald werden mehrere neue Resorts eröffnen.

Kalkudah Bay soll bisher touristisch nicht wieder erschlossen sein, soweit ich gelesen habe, ist dort aber bereits ein Sieben-Sterne-Resort in Planung. Sollte das Wetter schlecht bleiben, werde ich vielleicht mal einen Ausflug an jenen Strand unternehmen. Im Moment ist mir das aber zu viel, denn die Luft ist sehr schwül und von einer frischen Meeresbrise ist kaum etwas zu verspüren. Also gehe ich wieder ins Hotel zurück und dusche erst einmal.

Gegen 19:30 Uhr gehe ich zum Abendessen. Aus Neugier, um einen Vergleich zu den anderen Hotels zu haben, esse ich vom Buffet. Ich nehme Krabbencurry und ergänze es, neben Reis, mit Dhal und einigen weiteren Gemüsecurrys. Alles schmeckt sehr gut und ist von der Qualität her etwa auf einer Stufe mit dem Aliya Resort. Der Preis inklusive einem Lion-Bier liegt allerdings bei stolzen 3500 Rupien. Wie dem auch sei, ab jetzt soll ohnehin Schluss mit dem Buffet-Essen gemacht werden. Da ich mich direkt am Meer befinde, werde ich ab morgen versuchen, im Ganzen gegrillte Fische oder Meeresfrüchte zu bekommen, sei es in meinem Resort, oder anderswo.