Passikudah, 20.8.2014
Vom gestrigen Gewitter ist heute Morgen nichts mehr zu spüren. Den ganzen Tag über bleibt das Wetter schön, erst am späten Nachmittag sieht man am nordwestlichen Horizont ein paar Gewitterwolken. Hier in Passikudah Bay kommt der Wind jedoch weiterhin aus dem Südwesten, wie sich das für diese Jahreszeit gehört.
Große Abwechslung herrscht in meinen Tagesabläufen nun nicht mehr. Ich bin schließlich hier, um zu entspannen, mich in die Sonne zu legen und im Indischen Ozean zu baden. Genau dies tue ich auch. Auf zwei Stunden Sonnenbaden folgt ein langer Aufenthalt im Meer, anschließend eine ausgedehnte Pause. Am Nachmittag unternehme ich einen Spaziergang am Strand, in Richtung Westen. Zunächst passiere ich den öffentlichen Abschnitt, an dem für einen normalen Wochentag ganz schön viel los ist, dann folgen ein Jet-Ski-Verleih und zwei Resorts, das Uga Bay und das Maalu-Maalu, dahinter kommt die Baustelle eines künftigen Resorts und schließlich Brachland, nur unterbrochen von einzelnen Fischerhütten und den zugehörigen Booten am Strand. Wie in Kalkudah Bay sind hier ebenfalls Palmenhaine und Grasflächen teilweise eingezäunt, vermutlich, um schon einmal den Bauplatz für weitere Hotels zu sichern.
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Impressionen während eines Strandspaziergangs. Oben mitte: Ein Hauch von Italien, nur mit der Rechtschreibung hapert es ein wenig. Oben rechts: Das Maalu Maalu-Resort. Unten mitte: Fischerboote. Unten rechts: Manche Kinderspiele sind überall auf der Welt gleich beliebt.
Nach meinem langen Strandspaziergang warte ich auf den Sonnenuntergang. Die Wolken am Horizont verhindern jedoch, dass ich gute Bilder zustande bekomme. Kurz nachdem die Sonne verschwunden ist, breche ich zum Abendessen auf. Heute, so stellt sich heraus, hätte ich mir Zeit lassen können, denn es sind bei meinem Eintreffen nur zwei der sechs Tische des kleinen Restaurants besetzt. Bedienungen sind ebenfalls zu sehen. Dass ich gestern keine gesehen habe, liegt vermutlich daran, dass es keine Trennung zwischen Küchen- und Servicekräften gibt. Daher verschwinden oft alle für längere Zeit in der Küche, in der Hoffnung, dass in den nächsten Minuten keine eilige Bestellung folgen wird.
Ich bestelle große Garnelen mit Salat und Reis, dazu Dhal-Curry und einen frisch gepressten, gesüßten Zitronensaft. Bier gibt es keines, das könnte man sich aber, wenn man es unbedingt wollte, im benachbarten Liquor-Shop kaufen. Ein Gast am Nachbartisch hat sich eine große Dose Lion mitgebracht. Ohne sie bestellt zu haben, erhalte ich zusätzlich eine 1,5-Literflasche Mineralwasser, die mir am Ende berechnet wird. Ich habe aber nichts dagegen. Man schwitzt hier so viel, dass man die zusätzliche Flüssigkeit gut gebrauchen kann, und man nimmt die angebrochene Flasche, wie in Asien üblich, am Ende einfach mit.
Das Essen ist schmackhaft und reichlich. Der Preis fällt mit knapp 1000 Rupien moderat aus. Als ich gehe, sind immer noch zwei Tische frei. Ich hatte gestern offensichtlich nur Pech.
Auf dem Rückweg zu meinem Resort sehe ich aus den Wolken im Nordwesten Blitze zucken, ansonsten ist der Himmel sternenklar. Später, gegen 22:00 Uhr, lasse ich den Abend mit zwei Flaschen Lion-Bier ausklingen. Sie kosten so viel wie das Abendessen. Aber der Gerstensaft ist wunderbar kalt und in der offenen Bar in der Nähe des Pools sitzt man sehr gemütlich, Grillenzirpen, Meeresrauschen, funkelnde Sterne sowie Billard spielende oder Shisha rauchende Gäste sind inbegriffen.