Yangon, 28.11.2003
Heute geht es zurück nach Yangon. Nach einem geruhsamen Vormittag am Palmenstrand besteigen wir gegen 13.00 Uhr den Bus, der uns zum Flughafen von Thandwe bringt. Dieser ist die gleiche zurückgebliebene Baracke im 60er Jahre Sozialismus-Stil wie alle anderen Provinzflughäfen in Myanmar, die wir gesehen haben. Gepäckbänder und Durchleuchtungsgeräte sind hier noch etwa 40 Jahre entfernt, sowohl das Gepäck als auch wir werden von Hand gefilzt und zwar so, daß man fast alles an Bord schmuggeln könnte, wenn man über genügend Kreativität und kriminelle Energie verfügen würde. Das Boarding auf dem Flugfeld neben zwei startenden Turboprop-Maschinen stellt eine ganz besondere Herausforderung für das Gehör dar.

Der Flug von Thandwe nach Yangon dauert etwa 45 Minuten. Als wir in die Ankunftshalle kommen, wartet Mi Mi schon auf uns. Ihre Freude, als sie uns sieht, wirkt alles andere als aufgesetzt. Sie kümmert sich sogleich darum, daß wir auf dem superchaotischen Flughafen an unser Gepäck kommen. Als alles erledigt ist, fahren wir erst einmal zum Kandawgyi Palace Hotel. Wir erledigen dort nur ganz kurz die Check In-Formalitäten, dann fahren wir mit einem Taxi wieder in die Innenstadt. Mi Mi lädt uns ins Café Aroma ein, um dort Lavazza-Kaffee zu trinken. Danach fahren wir in einen Vorort, um in einem Restaurant zu essen, in dem man sich an einer langen Theke wieder alle möglichen Fleisch-, Fisch- und Gemüsespieße aussuchen und dann grillen lassen kann. Wir lassen uns verschiedene Arten von Schweinefleisch, eine süß schmeckende Salamiart, Okraschoten und Austernpilze sowie Hühnerfleisch grillen. Ich esse außerdem noch eine scharf gewürzte Hühnersuppe dazu. Mit einigen Myanmar-Bier wird alles hinuntergespült und wir unterhalten uns mit Mi Mi, die sich wie immer an nichtalkoholische Getränke hält, über alles mögliche. Unter anderem schreiben wir ihr Floskeln auf, die sie bei Reisenden aus Österreich, der Schweiz und verschiedenen Gegenden Deutschlands anbringen kann. Da sie "Hennes" ja schon kennt, trage ich für Kölner Reisegäste, die vielleicht ihren Koffer nicht gleich kriegen oder sonstigen Fährnissen ausgesetzt sind, "Et hätt' noch immer jotjejange!" bei. Ich wäre mal gespannt, ob sie sich traut, diese Sachen tatsächlich zu sagen. Mit diesen Dingen klingt unser letzter Abend in Myanmar fröhlich aus.