In den Backwaters von Kerala, 19.11.2010
Heute ist es schon am Morgen etwas stärker bewölkt als an den letzten Tagen. Weiter geht die Tour über Seen, Kanäle und Flussarme. Zuerst aber gibt es ein südindisches Frühstück mit Dosas und Uttapam (beides Reispfannkuchen), einem Gericht aus Bananen, Kokosnussstückchen und Kardamom, einem Kokosnussbrei mit verschiedenen Gewürzen und einer halben Ananas. Dazu gibt es Masala-Tee. Die kurz darauf einsetzende Fahrt durch die Backwaters unterscheidet sich dahingehend von der gestrigen, dass wir ab und zu durch engere Kanäle fahren sowie über einen großen See. Darüber hinaus habe ich einige Male die Gelegenheit, die einheimischen Vögel, die ich gestern nur gehört habe, zu sehen.
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Weitere Erkundung der Backwaters.
Wir unternehmen wieder zwei Landgänge. Der erste gilt einem heiligen Mann. Auf dem Gelände einer Karmeliterkirche sehen wir das Geburtshaus des Kuriakose Elias Chavara, der im 19. Jahrhundert lebte und von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde. Die kleine Kirche selbst besichtigen wir ebenfalls. Der Pfarrer führt uns überall herum, ist sehr enthusiastisch wegen des Besuches und segnet mich beim Abschied voller Inbrunst. Auf dem zweiten Landgang besichtigen wir ein Dorf und einen kleinen Tempel.
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Oben links: Wassertaxis. Oben mitte und rechts: Der Kommunismus ist hier sehr beliebt. Unten links: Eine Reismühle. Unten mitte: Ein Bananenfruchtstand inklusive Blüte. Unten rechts: Ein kleinerer Kanal, der durch ein Dorf führt.
Als wir Mittagspause machen und ich ein üppiges Essen aus Reis, Parota-Fladenbrot, einem Gericht aus Bohnen, Curryblättern und Kokosnuss, scharf gewürztem Blumenkohl, verschiedenem Gemüse, gebratenem Huhn (in kleinen Stücken mit Knochen und Knorpeln) und einem Gericht aus Joghurt, Curcuma und Curryblättern zu mir nehme, beginnt es leicht zu regnen, nicht zum letzten Mal an diesem Tag. Am frühen Nachmittag gelingt es mir, einen Eisvogel, der auf einem Stromkabel sitzt, zu beobachten. Bevor ich meine Kamera schussbereit habe, fliegt er leider davon.
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Auf einem großen See.
Es könnte fast ein Omen sein, denn kurz darauf gibt es Probleme mit einem anderen Eisvogel: Sei es, dass der Flugplan geändert wurde, sei es, dass jemand meine Buchungsbestätigung versäumt hat, jedenfalls kann ich nicht, wie seit Monaten geplant, morgen um 16:00 Uhr mit der Kingfisher Airlines nach Chennai fliegen. In meiner Reiseagentur in Thiravananthapuram schwitzt ein "Havariekommissar" über der Aufgabe, meinen restlichen Urlaub zu retten. Mehrmals gehen hektische Anrufe mit wechselnden Frontberichten hin und her. Am späten Nachmittag gibt es schließlich ein Happy End mit dem Eisvogel. Ich bekomme einen Kingfisher Airlines-Flug um 9:20 Uhr. Der Vorteil ist, dass ich möglicherweise Gelegenheit haben werde, mich in Chennai ein wenig umzusehen (falls mein Hotel nicht zu ungünstig liegt), der Nachteil ist, dass ich morgen früh schon um 5:00 Uhr aufstehen muss, um zum Flughafen nach Kochi zu kommen. Dadurch endet auch die Besichtigung der Backwaters ziemlich abrupt, da wir einen Ankerplatz ganz in der Nähe des Fährhafens von Alappuzha anfahren müssen.
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Die Abendsonne und ein aufziehendes Gewitter sorgen für eigenartige Lichtverhältnisse.
Nachdem sich das Wetter kurzzeitig beruhigt hat, fängt es bei Sonnenuntergang an, kräftiger zu regnen, man sieht sogar kurz einen Regenbogen. Gegen 19:30 Uhr gibt es ein reichliches Abendessen mit einem Paprika-Kokosnussgericht, einer feingehackten, pikant gewürzten Bananenblüte, einem Kartoffelcurry, Reis und zwei Chapatis. Abschließend kommt eine halbe Ananas. Zu trinken gibt es Mineralwasser und eine Tasse Tee. Während des Essens fängt es ziemlich stark an zu regnen. Hoffentlich ist das nicht ein Vorbote längeren schlechten Wetters. Gegen 20:30 Uhr ziehe ich mich zurück und gehe bald darauf schlafen.