Namaqumaqua, 8.7.2017

Zum ersten Mal seit meiner Ankunft regnet es heute Morgen. Der Schauer hält etwa bis 8:30 Uhr an, geht dann in ein gelegentliches Tröpfeln über, um gegen 10:00 Uhr aufzuhören. Es bleibt für den Rest des Tages bewölkt, häufig kommt aber die Sonne durch. Schlechtes Wetter könnte ich bei meinem heutigen Ausflug in die Hauptstadt wahrlich nicht gebrauchen. Pünktlich um 9:00 Uhr starten wir, sammeln kurz Satishs Familie auf und fahren dann auf der Queens Road Richtung Osten. Der erste Teil der Strecke ist sehr schön. Wir befinden uns am Fuße einer üppig bewachsenen Berglandschaft. Ab und zu wird nach Süden hin die Sicht zum Meer frei. Wir kommen an einigen Resorts vorbei und erreichen schließlich Pacific Harbour, offenbar ein beliebter Yachthafen für Weltenbummler. Auf dem Rest der Strecke zeigt sich ein anderes Landschaftsbild: Ab jetzt dominieren Grasland und Felder. Etwa anderthalb Stunden Fahrtzeit benötigen wir bis zur Hauptstadt. Satish fährt mich zunächst zum Nationalmuseum. In der kleinen Sammlung, für die man kaum mehr als eine halbe Stunde braucht, erfährt man vieles über die Geschichte der Inseln, von der ursprünglichen Besiedlung durch Melanesier über die Masseneinwanderung indischer Plantagenarbeiter bis zu modernen Ereignissen. Besonders sehenswert sind die Modelle der melanesischen Boote.

Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva
Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva
Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva Das Nationalmuseum in Suva

Das Nationalmuseum in Suva. Oben rechts: Geschichte des Walfangs. Unten links: Wertvolles Mitbringsel aus Indien. Unten mitte und rechts: Museumsgarten.

Nach dieser Besichtigung geht es ins Zentrum der Stadt. Satish setzt mich gegen 11:30 Uhr vor einem großen Souvenirgeschäft ab und will mich um 15:00 Uhr wieder hier abholen. Er gibt mir Tipps, wo ich Restaurants finden kann und weist mich darauf hin, dass ich im Souvenirgeschäft kostenlos einen Stadtplan bekomme. Bald schon bin ich mit einem solchen versehen und mache mich auf den Weg. Zunächst gehe ich zur Mole, um einige Aufnahmen zu machen. Ein riesiges chinesisches Schiff dominiert das Bild. Davor sieht man das Wrack eines erst kürzlich gesunkenen neuseeländischen Containerschiffes aus dem Wasser ragen. Nach einem kurzen Aufenthalt begebe ich mich zum Parlamentsgebäude und gehe anschließend direkt ins Stadtzentrum. Im obersten Geschoss eines großen Einkaufszentrums befindet sich ein Food Court. Aus den vielen Möglichkeiten wähle ich den Stand "Sakura Express" und erstehe ein "Teriyaki Chicken with Rice" und eine Dose Cola für 13,90 Fidschi–Dollar. Gut gesättigt mache ich mich wieder auf in die quirlige Stadt.

Am Hafen Am Hafen Impressionen aus Suva
Parlamentsgebäude Grand Pacific Hotel Zackiger Wachtposten
Präsidentenpalast Impressionen aus Suva Impressionen aus Suva
Paradies für Filmliebhaber Impressionen aus Suva Impressionen aus Suva

Impressionen aus Suva. Erste Reihe links und mitte: Am Hafen. Zweite Reihe links: Parlamentsgebäude. Zweite Reihe mitte: Grand Pacific Hotel. Zweite Reihe rechts: Ein im wahrsten Sinne des Wortes zackiger Wachtposten. Dritte Reihe links: Präsidentenpalast. Vierte Reihe links: Ein Paradies für Filmliebhaber.

Im Zentrum sieht man nur noch sehr wenige Gebäude aus der Kolonialzeit, dafür umso mehr klimatisierte Einkaufszentren und ein großes Kino. Aber ich kann auch einen zeitlosen Klassiker finden, der mich selbstverständlich magisch anzieht: Wie schon in Sigatoka besuche ich eine Markthalle, die allerdings gut fünfmal so groß ist wie in der Provinzstadt. Hier gibt es sogar ein zweites Stockwerk, auf dem Kavawurzeln und andere Medizinpflanzen verkauft werden. In der Markthalle ist man gut vor der Hitze der Stadt und vor Langeweile geschützt, ich kann es hier also problemlos länger aushalten.

Auf dem Markt Auf dem Markt Auf dem Markt
Auf dem Markt Auf dem Markt Auf dem Markt

Auf dem Markt. Oben mitte: Die ganze Welt ist ein Spielplatz. Oben rechts: Kavawurzeln.

Schließlich streife ich weiter durch die Innenstadt, bis der vereinbarte Zeitpunkt zur Rückfahrt gekommen ist. Ich treffe Satish und seine Familie am Souvenirgeschäft wieder und wir fahren bei trübem aber trockenem Wetter zurück zum Resort. Um 19:00 Uhr esse ich dort vegetarische Frühlingsrollen sowie den "Fang des Tages", Fischfilets mit Taro und anderem Gemüse. Dazu trinke ich zwei kleine Vonu–Bier, ein Gebräu, bei dem man offenbar den Hopfen vergessen hat. Im Anschluss packe ich und bezahle meine Rechnung über 582 Fidschi–Dollar, da ich morgen früh bereits um 3:00 Uhr zum Flughafen aufbrechen muss.