Negombo, 3.8.2014
In diesem Jahr ist einiges anders als in den vorhergehenden. Erstmals seit langer Zeit konnte ich den Zeitrahmen für meine Reise nicht frei wählen, sondern musste beruflich vorgegebene Randbedingungen berücksichtigen. Dies hat zur Folge, dass ich im August verreise und mein Ziel nach der Reisezeit ausgesucht habe, nicht umgekehrt. Meine Wahl fiel auf Sri Lanka, eine Insel, auf der ich noch nie gewesen bin. Viele kulturelle Sehenswürdigkeiten und interessante Nationalparks erwarten mich bei annehmbarem Wetter, wenn man den einschlägigen Reiseführern und –portalen Glauben schenken darf. Ich bin sehr gespannt.

Die Reise beginnt an einem 30 Grad warmen Sommertag in Köln. Im ICE nach Frankfurt gelobe ich mir, nie wieder eine Sitzplatzreservierung vorzunehmen, denn schon wieder sitzt jemand auf meinem Platz und kann glaubhaft nachweisen, dass er dies zurecht tut. Also habe ich erneut 4,50 Euro für das Herumstehen in einem überfüllten Gang bezahlt, ein Vergnügen, das ich ebenso hätte gratis bekommen können.
Am Frankfurter Flughafen bleibt mir das Glück der letzten Jahre treu: Ich komme ohne Schwierigkeiten durch die Sicherheitskontrolle. Inzwischen führe ich dies darauf zurück, dass ich, wie immer seit 2011, am Terminal 2 abfliege, an dem keine Flüge in die USA abgefertigt werden.
Die Boeing 777-300 der Emirates Airlines startet pünktlich und kommt, einige Minuten früher als geplant, nach nicht ganz sechs Stunden in Dubai an. Nach drei Stunden Aufenthalt besteige ich eine baugleiche Maschine, die mich nach Colombo bringt. Dieser Flug ist ebenso pünktlich wie der erste und dauert insgesamt viereinhalb Stunden.
Die Einreiseformalitäten sind zügig erledigt. Offenbar haben fast alle Touristen, wie ich, vorher auf einer offiziellen Webseite des Staates Sri Lanka für 30 Dollar eine elektronische Visabewilligung beantragt. Hat man diese, ist die Reisepassnummer im Rechnersystem der Einreisebehörde vorgemerkt und man bekommt unbürokratisch und schnell seine 30-tägige Aufenthaltserlaubnis in den Reisepass geklebt.
Das Warten auf den Koffer zieht sich allerdings sehr in die Länge. Nachdem mein unverwüstlicher, über 20 Jahre alter Reisebegleiter endlich angekommen ist, begebe ich mich anschließend zu einem der zahlreichen Bankschalter im Ankunftsbereich und tausche 300 US-Dollar gegen 38220 Rupien. Ich bekomme ein richtig dickes Bündel Geldscheine in die Hand gedrückt.
Nach dieser Transaktion suche ich die lange Reihe der Menschen ab, die Namensschilder hochhalten und finde schon nach kurzer Zeit meinen Fahrer. Er heißt Nimal und wird mich zwei Wochen lang betreuen. Da vor dem Terminalgebäude die Parkplätze knapp sind, muss Nimal das Auto zunächst von einem etwas weiter entfernten Platz holen und ich schmore währenddessen im eigenen Saft: Obwohl erst 9:45 Uhr, ist es bereits 34 °C warm, bei gleichzeitig extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Danach fahren wir in einem gut klimatisierten Fahrzeug etwa 25 Minuten lang in den Fischer- und Touristenort Negombo, in dem sich mein Hotel befindet. Das Straßenbild erinnert stark an Indien, was nicht weiter verwunderlich ist, jedoch ist der Verkehr bei Weitem nicht so stark und es wird vernünftiger gefahren als im riesigen Nachbarland.
Nach dem Check-in verabschiedet sich Nimal und teilt mir mit, dass er mich morgen um 9:30 Uhr wieder abholen wird. Wie immer konnte ich während der Flüge nicht schlafen. Darüber hinaus naht bei meiner Ankunft die Mittagszeit mit ihrem besonders anstrengenden Klima. Daher halte ich bis zum Nachmittag eine Siesta. Danach mache ich einen kurzen Strandspaziergang und flaniere anschließend die Hauptstraße entlang, an der sich mein Hotel befindet, um ein Restaurant für das Abendessen zu finden. Es gibt mehrere Lokale in der Gegend. Eines davon gefällt mir gut, daher bekommt es für den heutigen Tagesausklang den Zuschlag. Obwohl ich kaum mehr als eine halbe Stunde unterwegs war und direkt am Meer ein starker Wind weht, bin ich schweißgebadet. Das Klima ist mit Worten schwer zu beschreiben, aber wenn man in diese Weltgegend reist, bucht man das automatisch hinzu.
![]() |
![]() |
![]() |
Links: Blick aus dem Hotelfenster. Mitte: Der Strand von Negombo. Rechts: Lewis Place
Nach einer weiteren Dusch- und Ruhepause hat sich der Himmel zugezogen, der Regen, der hier häufig abends niedergehen soll, bleibt jedoch zum Glück aus. Gegen 18:00 Uhr gehe ich in das kleine Restaurant, das ich am Nachmittag ausgesucht habe und esse dort Fish Curry. Neben dem Gericht, das dem Ensemble seinen Namen gibt, bekomme ich Dhal aus gelben Linsen, Kokosnuss-Sambol, in Streifen geschnittene Papadam, grüne Bohnen und Okraschoten sowie süßes Mango-Chutney. Beilage ist eine Schüssel Reis. Man kann das Menü mild, mittelscharf und scharf bestellen. Ich nehme mittelscharf und liege damit genau richtig. Als Getränk wähle ich eine 0,625-Liter-Flasche kühles Lion Lager Beer. Die Speisen schmecken sehr gut, ich werde satt und zahle 1050 Rupien plus 150 Rupien Trinkgeld. Alles zusammen beläuft sich somit auf umgerechnet 6,90 Euro. Der Start in diese Reise ist also rundum gelungen.